Das erste Mal seit unserem Aufenthalt im Napa Valley haben wir Regen, und das, in der Wüste von Arizona! 

Vom Gilbert Ray Campingplatz fahren wir etwa 90 Minuten zum Kartchner Caverns State Park. Die Höhlen kann man nur mit Führung besuchen und die nächsten freien Plätze sind erst am Nachmittag. Wir beschließen weiter zu fahren, zu unserem eigentlichen Tagesziel: Tombstone. Der Ort wuchs am Ende des 19. Jahrhunderts durch eine nahe Silbermine. Als diese erschöpft war, war das Schicksal der Stadt als Ghosttown besiegelt. Doch findige Bürger blieben. Sie bewahrten den historischen Old-West Charakter und sahen neue Chancen im Tourismus. 

Tombstone besteht aus einer Straße mit Häusern mit Old-West Fassaden. Es gibt Saloons und viele Läden in denen man sich seine Cowboy-Ausrüstung samt Revolver kaufen kann. Einige Besucher genießen die Atmosphäre und wandern selbst in Boots und mit Hut über den hölzernen Gehsteig. 

Die Hauptattraktion ist die Schießerei im O.K. Corral. Wyatt Earp und Doc Holiday hatten hier einen Showdown mit ein paar Cowboys. Das Ganze dauerte sieben Sekunden und am Ende waren drei der Unruhestifter tot. 

Dreimal am Tag wird die Geschichte nachgestellt (Dauer 30 Minuten). Wir lassen uns das nicht entgehen. Die Platzpatronen sind unglaublich laut und einige Kinder verlassen vorzeitig die Tribünen. Die Show ist keine große Kunst, aber lustig anzusehen. Sie passt perfekt in die klischeehafte Atmosphäre von Tombstone. 

Am späten Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Osten. Am nächsten Tag möchten wir Fort Bowie besuchen und wir beschließen einen BLM Campingplatz in der Nähe aufzusuchen. Als aber unsere Räder auf dem sandigen Boden kurz vor den Stellplätzen anfangen durchzudrehen, ändern wir unsere Meinung. Und wir fahren zurück zur Interstate 10, um einen Rastplatz aufzusuchen. Weniger cool, aber wir fühlen uns sicherer mit unserem Sprinter ohne Allradantrieb.