Noch vor dem Sonnenaufgang fahren wir los. Etwa zwei Stunden folgen wir der I-40 nach Osten bis nach Williams. Immer wieder fallen die Temperaturen unter null Grad. Von dort geht es eine Stunde nordwärts. Ziel: Grand Canyon National Park. 

Die Landschaft ist wie auf den Fotos. Sie scheint nicht real. Der Canyon ist gigantisch. 

Am Vormittag wandern wir einige Kilometer den Canyon hinab. Wir sind am South Rim und somit liegt der Wanderweg komplett im Schatten. Es ist frisch und auf einem kurzen Abschnitt ist der Weg sogar zur Hälfte verreist. 

Der Weg ist atemberaubend. Die Canyon-Wand wird immer höher und wir erkennen immer neue Abschnitte, die von oben nicht sichtbar waren. Beim 1.5 Mile House, nach etwa einer Stunde abwärts laufen, kehren wir um und wandern die 400 Höhenmeter wieder hoch. Am liebsten würden wir bis zum Colorado River marschieren. Aber der ist eine Tageswanderung entfernt und wir haben kein Zelt dabei - das nächste Mal! 

Oben angekommen nehmen wir ein Shuttle (kostenlos, alle 10-15 Minuten) und halten an Aussichtspunkten westlich vom Grand Canyon Village. Besonders beeindruckend sind Mohave und Pima Point. Sie ragen in den Canyon hinein und bieten eine gute rundum Sicht. Von dort können wir sogar den Colorado Fluss erkennen - ganz weit unten. 

Wieder zurück im Village laufen wir den Trail of Time. Jeder Schritt sind eine Million Jahre in der Geschichte des Canyon. Wir lernen einiges über die verschiedenen Gesteinsschichten, die an der Canyon-Wand sichtbar sind, und über die Naturgewalten, die den Canyon formten. 

Während wir zurück laufen, geht die Sonne langsam unter. Der Grand Canyon wird in ein sanftes Licht getaucht und die Felsen scheinen in anderen Farben. 

Danach geht es wieder eine Stunde zurück nach Williams. Dort soll es nur -5 Grad in der Nacht haben, und nicht -10, wie am Canyon-Rand.